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Sonntag, 4. Januar 2004
Yo Yo-Effekt
beyondorange, 02:02h
Yo Yo ist ein Synonym für Begeisterung. In meiner Welt zumindest. Und da eines unter vielen. Wer den "Planet Hop" oder ein paar Bildertricks damit hinkriegt, hat gute Chancen zu gewinnen. Mein Herz zumindest.
Das ist wie mit Märchen. Jemand, der aus dem Stehgreif und voller Inbrunst Märchen erzählen kann, kann Seelen berühren. Jedenfalls die, die sich davon berühren lassen wollen.
Mein Yo Yo ist mit mir erwachsen geworden. Mehr als eine schöne Kindheitserinnerung ist es ein Begleiter. Es hilft mir, etwas zu erfahren. Von fremden Menschen, aber auch von fremden Ländern.
Vor allem auf Reisen ist es wichtig für mich geworden. Ohne viele Kenntnisse über Sprache und Gepflogenheiten durch ein fernes Land zu ziehen war immer einfacher, wenn mein Yo Yo dabei war. An fremden Orten das Yo Yo wirbeln zu lassen hilft Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen. Fast immer hat es zu guten Begegnungen geführt. Die, die ich gesucht habe. Mit phantasievollen Menschen mit großem Herzen. Bestimmt hätte ich sie auch anders gefunden, aber es wäre schwieriger gewesen.
Der Weihnachtsgeist weiß das.
Und vor einigen Minuten habe ich sie miteinander erwischt, die beiden. Im Wohnzimmer steht der Weihnachtsgeist und freundet sich mit dem Yo Yo an. "Mehr als der Sleeper geht noch nicht", hat der Geist gesagt und mich verlegen angelächelt.
So adoreable. Truly, deeply.
Das ist wie mit Märchen. Jemand, der aus dem Stehgreif und voller Inbrunst Märchen erzählen kann, kann Seelen berühren. Jedenfalls die, die sich davon berühren lassen wollen.
Mein Yo Yo ist mit mir erwachsen geworden. Mehr als eine schöne Kindheitserinnerung ist es ein Begleiter. Es hilft mir, etwas zu erfahren. Von fremden Menschen, aber auch von fremden Ländern.
Vor allem auf Reisen ist es wichtig für mich geworden. Ohne viele Kenntnisse über Sprache und Gepflogenheiten durch ein fernes Land zu ziehen war immer einfacher, wenn mein Yo Yo dabei war. An fremden Orten das Yo Yo wirbeln zu lassen hilft Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen. Fast immer hat es zu guten Begegnungen geführt. Die, die ich gesucht habe. Mit phantasievollen Menschen mit großem Herzen. Bestimmt hätte ich sie auch anders gefunden, aber es wäre schwieriger gewesen.
Der Weihnachtsgeist weiß das.
Und vor einigen Minuten habe ich sie miteinander erwischt, die beiden. Im Wohnzimmer steht der Weihnachtsgeist und freundet sich mit dem Yo Yo an. "Mehr als der Sleeper geht noch nicht", hat der Geist gesagt und mich verlegen angelächelt.
So adoreable. Truly, deeply.
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Samstag, 3. Januar 2004
Klartext
beyondorange, 21:51h
Hör mal, 2004. Ich habe Dich wirklich willkommen geheißen. Remember, extra für Dich (und zu Ehren Deines Vorgängers natürlich) stand ich am Bahnhof, als Du 2003 abgelöst hast. Genaugenommen habe ich mich sogar auf Dich gefreut. War gewillt, Deine Lebenszeit positiv zu nutzen. Nicht, daß ich es ausgesprochen hätte. Weißt Du, diese komische Sache mit den Neujahrsvorsätzen liegt mir nicht besonders. Aber so ein paar Pläne hat man ja bald einmal zur Hand. So auch ich. Nicht viel Langfristiges, nichts Großartiges. Aber einiges, das ich mit Dir gemeinsam angehen will.
Schön bunt wirst Du sein, dachte ich. Klar auch mit Ups and Downs, das ist ja normal. Aber trotzdem bunt, wohlgemerkt. Nicht boshaft.
Jetzt bist Du noch gar nicht lange hier und schon zweifle ich an Dir. Du hast mir aber auch echt einen Haufen Trouble beschert bisher. Kekse mit ekelhaften Bißspuren zum Beispiel. Ok, na ja, darüber kann man noch lachen. Mein Amazon-Paket hast Du hinter Tür 19 verschwinden lassen. Gut, ja nicht für immer. Sei Dir also auch verziehen. Die fehlgeleitete SMS. No Comment. Noch paar andere Sachen, die ich noch so toll finden kann.
Dann wache ich heute auch noch auf und hab diese dämliche Grippe. Findest Du es lustig, mir diesen Megaschnupfen an den Hals zu hetzen, wenn ich vor dem Wochenende nicht mehr daran gedacht habe, Taschentücher zu kaufen? Muß wohl so sein. Und gleichzeitig mit Fieber und diversen anderen Zipperleins meinen restlichen Körper auch noch auszuknocken offensichtlich auch.
Oh bitte, rede Dich doch nicht damit heraus, daß Du erst drei Tage alt bist. Na und? Gibt´s für Jahre keine Ausbildung, keine Einschulung, bevor sie auf die Menschen losgelassen werden? Ich wette, Du hast mal zwischendurch bei 2003 ein Schnupperpraktikum gemacht. Da könnt Ihr aber nicht gerade über mich gesprochen haben. Muß ja auch nicht sein, gibt ja noch ein paar andere Menschen. Laß es Dir einfach von mir gesagt sein: 2003 und ich, wir mochten einander. Nicht immer natürlich, Streitigkeiten gibt es ja in jeder Beziehung. Aber im großen und ganzen kamen wir gut miteinander klar. Und kerngesund war ich voriges Jahr auch.
So wollte ich das eigentlich mit Dir weiterführen. Deshalb ist dies eine wirklich freundliche Warnung: stell bald mal was Positives an den Start für mich. Sonst hast Du nämlich bald alle meine Sympathien verspielt. Jawohl, SYMPATHIEENTZUG! Jetzt grins nicht und sag: "Mir doch egal. Es gibt Menschen, die lieben mich. Und Du kannst mich mal."
Wenn Du nämlich glaubst, ich könnte Dir keine Probleme machen, dann täuscht Du Dich gewaltig. Ich werde Petitionen gegen Dich in die Wege leiten. Weltweite. Und da werde ich viele finden, die Dich auch nicht mögen. Gemeinsam sind wir dann stark und werden Dich verjagen. Wie verrate ich jetzt natürlich nicht, soll ja dann eine Überraschung sein.
Also Obacht, 2004. Ich bin nicht das geduldige Duckmäuschen, für das Du mich hältst. Nur, um das einmal gesagt zu haben. Klartext eben.
So, jetzt geh ich wieder schlafen. Und wenn ich aufwache, ist diese verdammte Grippe weg. Oder mein Päckchen liegt neben mir. Oder die SMS hat es nie gegeben. Oder es passiert wenigstens sonst etwas Erfreuliches. Verstanden?
Schön bunt wirst Du sein, dachte ich. Klar auch mit Ups and Downs, das ist ja normal. Aber trotzdem bunt, wohlgemerkt. Nicht boshaft.
Jetzt bist Du noch gar nicht lange hier und schon zweifle ich an Dir. Du hast mir aber auch echt einen Haufen Trouble beschert bisher. Kekse mit ekelhaften Bißspuren zum Beispiel. Ok, na ja, darüber kann man noch lachen. Mein Amazon-Paket hast Du hinter Tür 19 verschwinden lassen. Gut, ja nicht für immer. Sei Dir also auch verziehen. Die fehlgeleitete SMS. No Comment. Noch paar andere Sachen, die ich noch so toll finden kann.
Dann wache ich heute auch noch auf und hab diese dämliche Grippe. Findest Du es lustig, mir diesen Megaschnupfen an den Hals zu hetzen, wenn ich vor dem Wochenende nicht mehr daran gedacht habe, Taschentücher zu kaufen? Muß wohl so sein. Und gleichzeitig mit Fieber und diversen anderen Zipperleins meinen restlichen Körper auch noch auszuknocken offensichtlich auch.
Oh bitte, rede Dich doch nicht damit heraus, daß Du erst drei Tage alt bist. Na und? Gibt´s für Jahre keine Ausbildung, keine Einschulung, bevor sie auf die Menschen losgelassen werden? Ich wette, Du hast mal zwischendurch bei 2003 ein Schnupperpraktikum gemacht. Da könnt Ihr aber nicht gerade über mich gesprochen haben. Muß ja auch nicht sein, gibt ja noch ein paar andere Menschen. Laß es Dir einfach von mir gesagt sein: 2003 und ich, wir mochten einander. Nicht immer natürlich, Streitigkeiten gibt es ja in jeder Beziehung. Aber im großen und ganzen kamen wir gut miteinander klar. Und kerngesund war ich voriges Jahr auch.
So wollte ich das eigentlich mit Dir weiterführen. Deshalb ist dies eine wirklich freundliche Warnung: stell bald mal was Positives an den Start für mich. Sonst hast Du nämlich bald alle meine Sympathien verspielt. Jawohl, SYMPATHIEENTZUG! Jetzt grins nicht und sag: "Mir doch egal. Es gibt Menschen, die lieben mich. Und Du kannst mich mal."
Wenn Du nämlich glaubst, ich könnte Dir keine Probleme machen, dann täuscht Du Dich gewaltig. Ich werde Petitionen gegen Dich in die Wege leiten. Weltweite. Und da werde ich viele finden, die Dich auch nicht mögen. Gemeinsam sind wir dann stark und werden Dich verjagen. Wie verrate ich jetzt natürlich nicht, soll ja dann eine Überraschung sein.
Also Obacht, 2004. Ich bin nicht das geduldige Duckmäuschen, für das Du mich hältst. Nur, um das einmal gesagt zu haben. Klartext eben.
So, jetzt geh ich wieder schlafen. Und wenn ich aufwache, ist diese verdammte Grippe weg. Oder mein Päckchen liegt neben mir. Oder die SMS hat es nie gegeben. Oder es passiert wenigstens sonst etwas Erfreuliches. Verstanden?
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Donnerstag, 1. Januar 2004
Ritualisiert
beyondorange, 11:06h
Jahreswechsel in einer Bahnhofshalle. Irgendwann ist mir aufgefallen, daß es keinen Ort für mich gibt, an dem Abschied und Begrüßung so nahe zusammen liegen und harmonisieren. Stimmig zu Silvester.
Der hektische Ort wird ruhig in dieser Nacht. Besinnlich vielleicht sogar, aber nicht langweilig. Die Menschen stehen sich auf diversen Silversterpfaden lieber gegenseitig im Weg und teilen durch Gesellschaft nahegelegte Heiterkeit. Wegfahren und Ankommen wird eher vermieden.
Für mich ist das Silvester. Wegfahren und Ankommen. In Frieden, von einem guten Ort zu einem anderen. Möglichst mit einem neuen, mit aufregenden Vorstellungen verknüpften Ankunftsort. Wenn das nicht geht, ist die Bahnhofshalle mein Ersatz, um das alte Jahr zu verabschieden. Frieden damit zu schließen, wenn nötig. Diesmal glücklicherweise nicht.
Diesmal hab ich ihn schon friedlich aufgesucht, meinen Silvesterort. Alleine, wie jedes Jahr. Manche Dinge verlieren an Qualität, wenn man sie teilt. Zwischen den Jahren in einer großen Halle stehen und beobachten. Menschen, die kurz ihre Hast ablegen. Menschen, die der Anlaß noch gehetzter wirken läßt. Menschen, die etwas loslassen müssen, aber nicht darauf kommen, es zu tun. Menschen, die viel loslassen müssen. Schon lange immer wieder mußten, möglicherweise sogar ihr ganzes Leben lang. Menschen, die sich an Flaschen festhalten. Immer, nicht nur zu Silvester.
Die sich trotzdem oder deswegen freuen können, daß es vielen an diesem Tag so geht. Auch solchen, die gar nicht viel verlieren. Oder verloren haben.
Hier gibt es keine gespielte Heiterkeit. Wenn Heiterkeit da ist, ist sie echt. Die Melancholie ist auch echt. Und die Menschen sind echt. Selbst, wenn sie sich in ihre Vergangenheit flüchten. Gerade in dieser Nacht.
Gestern war ich um Punkt Mitternacht doch nicht ganz alleine. Da war Blickkontakt mit einem alten Bekannten. Dem Zeitungsverkäufer. Fast schon "mein" Zeitungsverkäufer. Seit Jahren schon. Er merkt sich Gesichter gut. Und er teilt die Frauen in Kategorien ein. In "Ladies" und "Senoras". Ich bin eine Senora. War ich schon immer. Nach welchen Kriterien er das beurteilt, durchschaue ich nicht. Obwohl ich schon versucht habe, es herauszufinden.
Jedenfalls war er da gestern, am Westbahnhof. Ich auch. Er mit Schnaps, ich mit Kaugummi. Ein kurzes Lächeln des Erkennens kurz vor Mitternacht. Und ein Zuprosten um Mitternacht. Er mit der Flasche, ich mangels einer solcher mit meinem Kaugummi. Wird ihn schon nicht gestört haben. Der damit verbundene Wunsch ist der gleiche. Ich freue mich auf die nächste Begegnung mit ihm. Mehr als sonst, weil ich es zu schätzen weiß, daß er meine Privatsphäre nicht gestört hat. Auch wenn es nur so war, daß er seine nicht gestört wissen wollte. Egal wie herum. Schön war´s.
Auch anschließend, bei meinem Weihnachtsgeist. So schön, daß ich beim Aufwärmen in den Geisterarmen fast die wichtigsten drei Worte gesagt hätte. Den Impuls konnte ich gerade noch unterdrücken. Es wäre viel zu früh gewesen. Später. Vielleicht. Hoffentlich.
2004 wird sich soo sehr von 2003 wahrscheinlich nicht unterscheiden. Trotzdem freue ich mich darauf.
Der hektische Ort wird ruhig in dieser Nacht. Besinnlich vielleicht sogar, aber nicht langweilig. Die Menschen stehen sich auf diversen Silversterpfaden lieber gegenseitig im Weg und teilen durch Gesellschaft nahegelegte Heiterkeit. Wegfahren und Ankommen wird eher vermieden.
Für mich ist das Silvester. Wegfahren und Ankommen. In Frieden, von einem guten Ort zu einem anderen. Möglichst mit einem neuen, mit aufregenden Vorstellungen verknüpften Ankunftsort. Wenn das nicht geht, ist die Bahnhofshalle mein Ersatz, um das alte Jahr zu verabschieden. Frieden damit zu schließen, wenn nötig. Diesmal glücklicherweise nicht.
Diesmal hab ich ihn schon friedlich aufgesucht, meinen Silvesterort. Alleine, wie jedes Jahr. Manche Dinge verlieren an Qualität, wenn man sie teilt. Zwischen den Jahren in einer großen Halle stehen und beobachten. Menschen, die kurz ihre Hast ablegen. Menschen, die der Anlaß noch gehetzter wirken läßt. Menschen, die etwas loslassen müssen, aber nicht darauf kommen, es zu tun. Menschen, die viel loslassen müssen. Schon lange immer wieder mußten, möglicherweise sogar ihr ganzes Leben lang. Menschen, die sich an Flaschen festhalten. Immer, nicht nur zu Silvester.
Die sich trotzdem oder deswegen freuen können, daß es vielen an diesem Tag so geht. Auch solchen, die gar nicht viel verlieren. Oder verloren haben.
Hier gibt es keine gespielte Heiterkeit. Wenn Heiterkeit da ist, ist sie echt. Die Melancholie ist auch echt. Und die Menschen sind echt. Selbst, wenn sie sich in ihre Vergangenheit flüchten. Gerade in dieser Nacht.
Gestern war ich um Punkt Mitternacht doch nicht ganz alleine. Da war Blickkontakt mit einem alten Bekannten. Dem Zeitungsverkäufer. Fast schon "mein" Zeitungsverkäufer. Seit Jahren schon. Er merkt sich Gesichter gut. Und er teilt die Frauen in Kategorien ein. In "Ladies" und "Senoras". Ich bin eine Senora. War ich schon immer. Nach welchen Kriterien er das beurteilt, durchschaue ich nicht. Obwohl ich schon versucht habe, es herauszufinden.
Jedenfalls war er da gestern, am Westbahnhof. Ich auch. Er mit Schnaps, ich mit Kaugummi. Ein kurzes Lächeln des Erkennens kurz vor Mitternacht. Und ein Zuprosten um Mitternacht. Er mit der Flasche, ich mangels einer solcher mit meinem Kaugummi. Wird ihn schon nicht gestört haben. Der damit verbundene Wunsch ist der gleiche. Ich freue mich auf die nächste Begegnung mit ihm. Mehr als sonst, weil ich es zu schätzen weiß, daß er meine Privatsphäre nicht gestört hat. Auch wenn es nur so war, daß er seine nicht gestört wissen wollte. Egal wie herum. Schön war´s.
Auch anschließend, bei meinem Weihnachtsgeist. So schön, daß ich beim Aufwärmen in den Geisterarmen fast die wichtigsten drei Worte gesagt hätte. Den Impuls konnte ich gerade noch unterdrücken. Es wäre viel zu früh gewesen. Später. Vielleicht. Hoffentlich.
2004 wird sich soo sehr von 2003 wahrscheinlich nicht unterscheiden. Trotzdem freue ich mich darauf.
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